jeden Freitag, 18:00 Uhr, vor der katholischen Kirche in Neuenburg am Rhein.
Gott, wie zerbrechlich unsere Sicherheiten sind, wie gefährdet unsere Ordnungen, das erleben wir in diesen Tagen. Wütend und fassungslos erleben wir, wie Machthaber die Freiheit und das Leben vieler Menschen gefährden. Wie am Rand Europas ein Krieg beginnt.
Was geschieht als Nächstes?
Welchen Informationen können wir trauen?
Was könnten wir tun, das Helfen oder etwas bewegen würde?
Sieh du die Not. Sieh unsere Angst.
Wie so viele suchen wir Zuflucht bei dir und Schutz, innere Ruhe und einen Grund für unsere Hoffnung. Wir bringen dir unsere Sorgen. Wir bitten dich für die, die um ihr Leben fürchten, und für die, die sich beharrlich für friedliche Lösungen einsetzen.
Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.“
(Franz von Assisi, Gotteslob 680,3)
Gott des Friedens, wir beten heute für die Menschen in der Ukraine und in allen Krisengebieten dieser Erde. Wir beten für Frieden und dafür, dass die Waffen schweigen.
Wir beten für alle, die Angst vor morgen haben, dass dein Geist des Trostes ihnen nahe ist. Wir beten für die Menschen, die Macht über Krieg und Frieden haben. Für sie beten wir um Weisheit, Urteilsvermögen und Barmherzigkeit in allen Entscheidungen. Lass uns als Menschheitsfamilie Wege für ein friedvolles und gerechtes Miteinander finden.
Amen.
Wir bringen in der Stille unsere Anliegen vor Gott.
[Stille nach Ermessen]
Wir beten gemeinsam:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
„In dieser Zeit, wo Gewalttätigkeit in Lüge gekleidet so unheimlich wie noch nie auf dem Thron der Welt sitzt, bleibe ich dennoch überzeugt, dass Wahrheit, Liebe, Friedfertigkeit, Sanftmut und Güte die Gewalten sind, die über allen anderen Gewalten stehen.
Ihnen wird die Welt gehören, wenn nur genug Menschen die Gedanken der Liebe, der Wahrheit und der Friedfertigkeit rein und stark und stetig genug denken und leben.“
Albert Schweizer